Historische Wahl: mit Heini Sommer stellen die Roten zum ersten Mal überhaupt den Bankratspräsidenten der UKB. Doofe Wahl: die zwei Neobundesparlamentarier glänzen erneut mit Abwesenheit. Gute Wahl: die Urner Kantonsgeschichte wird kurz vor dem Scheitern mit einem Rückweisungsantrag auf eine Ehrenrunde geschickt.

Erfolg des Tages

Heute ist wahrlich famoses geschehen. Die Sozialdemokraten stellen zum ersten Mal in der 100-jährigen Geschichte der Urner Kantonalbank den Präsidenten des Bankrates (=Verwaltungsrat). Heini Sommer, SP, Altdorf, wurde vom Landrat ohne Gegenstimme für zwei Jahre gewählt. Ein solch brillantes Resultat liegt selbstverständlich nicht nur am heutzutage üblichen Rotationsverfahren in Räten, sondern wohl eher und hauptsächlich am über alle Fraktionen anerkannten Fachwissen von Heini Sommer. Wir gratulieren von Herzen.


Rose des Tages

Nach den Eintretensvoten der verschiedenen Fraktionen zum Traktandum „Erarbeitung einer Kantonsgeschichte 2025“ zeichnete sich eine klare Ablehnung des Geschäftes ab. Was nun? Die Flinte ins Korn werfen und die Faust im Sack machen? Nicht, wenn man Leo „Tausendsassa“ Brücker, CVP, Altdorf, heisst. Er hat, unterstützt von Alf „Argument“ Arnold, Grüne, Altdorf, und Georg “Das-Herz-auf-der-Zunge-Tragen“ Simmen, FDP, Realp, die Meinungen gedreht und eine gute Ratsmehrheit für seinen Rückweisungsantrag mit Direktiven gefunden. Die Regierung hat nun den Auftrag ein neues, abgespecktes und über die Buchform hinausgehendes Konzept für eine zeitgemässe, neuzeitliche Kantonsgeschichte zu verfassen. Hie und da geschehen doch noch Zeichen und Wunder.


Kaktus des Tages

Ist es eine Frage der Wichtigkeit oder eher ein sich vor der Verantwortung drücken? Auch heute haben unsere beiden neu gewählten Bundesparlamentarier und Noch-Regierungsräte wieder mit viel Abwesenheit geglänzt. Während der Thron von Beat „SVP-Sicherheitsexperte“ Arnold, Bern-Schattdorf-retour gänzlich leer blieb, freute sich derjenige von Pepi „FDP-Sicherheitsexperte“ Dittli, Bern-Attinghausen-retour doch wenigstens circa eine Stunde über die Anwesenheit des Allerwertesten.


Lacher des Tages

Trotz ein wenig Gelächter blieb den meisten Landrätinnen und Landräte beim Votum von Hans Gisler, SVP, Haldi, das Lachen im Halse stecken. Grund dafür war seine ernst gemeinte Frage an Landwirtschaftsdirektor Urban Camenzind, CVP, Bürglen. Er wollte von ihm wissen, ob die Preise für inländisch produzierte Milch- und Fleischprodukte künftig ansteigen werden, wenn die Masseneinwanderung in unser Land in diesem Ausmass weitergehe. Dies wäre eigentlich keine Notiz wert, wenn es nicht so himmeltraurig wäre.


Was steht an?

Im April parlieren wir neben einer Teilrevision des Energiegesetzes und dem Bericht zum Unterhaltsprogramm der Kantonsstrassen von 2012 bis 2015 mal wieder und oft über die Vergabe von Geld. So braucht es Zaster für das Computerprogramm NEST zur vereinfachten Eintreibung von Steuern, für die Förderung der Hotellerie und für mindestens drei Nachtragskredite. Auch bei einem der fünf von der Regierung beantworteten Vorstösse ist das liebe Geld des gut betuchten Teils der Bürgerinnen und Bürger Trumpf. Hier geht es um die Motion Toni Moser, SP, Bürglen, für eine Erhöhung des Steuerfusses für hohe Einkommen, was von der Regierung nicht überraschend abgelehnt wird.

16. Mär 2016