Die «Alpensozis» (SP-Gruppe Bergkantone), zu denen auch die SP Uri gehört, haben ein Positionspapier zu den gesundheitspolitischen Herausforderungen im Berggebiet ausgearbeitet. Dieses analysiert die aktuelle Situation im Gesundheitswesen und formuliert Massnahmen für die spezifischen Probleme des Berggebiets.

Aufgrund von Fachkräftemangel, Finanzierungsproblemen und ineffizienten Strukturen ist das Gesundheitswesen generell unter Druck. Die Bergregionen sind davon besonders betroffen – nicht zuletzt aufgrund der Topografie und der Knappheit an Ressourcen. Viele Bergregionen sind schwer zugänglich, besonders im Winter, was zu längeren Anfahrtswegen für Patient:innen ebenso wie fürs Personal führt. In vielen Bergkantonen ist die Bevölkerung älter, was den Bedarf an Gesundheits- und Pflegedienstleistungen ansteigen lässt. Mehr noch als andere Regionen haben die Bergkantone mit einem Mangel an qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen zu kämpfen. Die Kosten sind aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte höher – und auch die Aufrechterhaltung von Bereitschaftsangeboten wie Notfall und Geburtshilfe ist teuer. Die heutigen Tarifsysteme tragen diesen Umständen nicht Rechnung. Sie decken die Kosten nicht und bedrohen damit die Aufrechterhaltung einer umfassenden Versorgung.
Gesundheitsberufe müssen attraktiv bleiben
Der Fachkräftemangel ist schweizweit eine der grossen Herausforderungen für das Gesundheitswesen. Die Annahme der Pflegeinitiative ist gerade aus Sicht der Bergregionen ein grosser Erfolg, damit die Gesundheitsberufe attraktiv bleiben und die Position der Mitarbeitenden – beispielsweise mit Gesamtarbeitsverträgen wie im Kantonsspital Uri – gestärkt wird. Die «Alpensozis» werden die Umsetzung in ihren Kantonen vorantreiben und wo nötig mit politischen Vorstössen flankieren.
Innovative Ansätze mit Vorbildcharakter
Um auch im Berggebiet eine umfassende Versorgung sicherzustellen, braucht es innovative Ansätze wie die Bildung von Gesundheitsversorgungsregionen wie im Kanton Graubünden oder dezentrale Versorgungsmodelle wie im Berner Oberland oder im Tessin. Auch moderne Technologien wie Telemedizin sollen zum Einsatz kommen. Mobile Gesundheitsdienste stellen eine wichtige Ergänzung dar, gerade auch in abgelegenen Gebieten. Die Gesundheitsinfrastruktur im Berggebiet muss klimafreundlich und krisenfest ausgestaltet sein. Dazu gehören nachhaltig gebaute und versorgte Spitäler ebenso wie stabile regionale Versorgungsketten. Nicht zu vergessen sind die aktive Unterstützung pflegender und betreuender Angehöriger und der Aufbau von Palliative-Care-Netzwerken.
Wer sind die «Alpensozis»?
Die SP-Gruppe Bergkantone wurde im Jahr 2017 wieder neu gegründet, mit dem Ziel, sich über Kantons- und Sprachgrenzen hinweg für eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum einzusetzen. Die «Alpensozis» befassen sich mit Themen, die fürs Berggebiet wichtig sind: erneuerbare Energien, Tourismus, Familienpolitik oder Gesundheitsversorgung. Sie bringen fortschrittliche Perspektiven aus den Bergregionen in die politische Diskussion auf Bundesebene ein. Die «Alpensozis» werden getragen von den SP-Kantonalparteien der Kantone Uri, Bern, Glarus, Graubünden, Schwyz, Tessin, Wallis (Oberwallis und Valais Romand) sowie Appenzell-Innerrhoden und Nidwalden.
Für Rückfragen zu dieser Medienmitteilung:
Rebekka Wyler / «Alpensozis» SP Uri / rebekka.wyler@sp-uri.ch / +41 79 222 31 40