«Warum in die Ferne schweifen…»

«Nachhaltiger Tourismus – was ist das?»

Unter diesem Titel trafen sich Ende Mai ein gutes Dutzend SP-Mitglieder und Interessierte zu einer Wanderung von Treib nach Bauen. Als Guide hatten die Organisatoren vom «Roten Stern», der Eventgruppe der SP Uri, den Biologen Jérome Arnold gewinnen können. Der Weg der Schweiz führte bei schönstem Frühlingswetter durch die imposante Landschaft am Urnersee, mit verschiedenen Zwischenstopps und spannenden Inputs zum Thema des Tages.

Bereits bei der Schiffsstation Treib diskutierten die Teilnehmenden rege darüber, was Nachhaltigkeit überhaupt ist, und wo sie überall einfliessen kann. Da ging es um Abfallverwertung und Wildtiere, Stromsparen oder Ernährung. In vielen Bereichen kann der Tourismus Nutzen ebenso wie Schaden stiften – so kann ein Tourist beispielsweise Wildtiere beobachten, schätzen und schützen lernen, aber er kann ihnen auch den Platz wegnehmen oder gar ihren Lebensraum zerstören.

Im Anschluss ging es in die Höhe – entweder zu Fuss oder mit der Standseilbahn. Die Seilbahngruppe nutzte die Zeit, um der Bergkäserei Aschwanden einen kurzen Besuch abzustatten und sich mit dem Betriebsleiter über Käseherstellung und Landwirtschaft auszutauschen. Die anderen erfuhren auf dem stotzigen Weg Richtung Seelisberg weitere spannende Fakten – so zum Beispiel, dass fast neun Prozent des weltweiten Treibhausgas-Ausstosses auf den Tourismus zurückzuführen sind. Die Hälfte davon sind Transporte, insbesondere Flugreisen. «Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt?» ging manchem angesichts der tollen Landschaft durch den Kopf.

Das historische Hotel Sonnenberg bekommt eine neue touristische Zukunft. Mit dem Ziel, die Anlage nachhaltig lebensfähig zu gestalten, dem historischen Ort und Kontext gerecht zu werden

 

Die Wegstrecke durch Seelisberg eröffnete uns eindrückliche Aussichten auf den Urnersee sowie auf das historische Hotel Sonnenberg, dem bald neues Leben eingehaucht werden soll. Bei der Marienhöhe verpflegten wir uns und marschierten weiter Richtung Schloss Beroldingen. Bei weiteren Zwischenhalten erfuhren wir beispielsweise, dass in der Schweiz 700 Kilogramm Abfall pro Person und Jahr anfallen – in touristischen Gebieten kann es locker doppelt so viel sein. Umso wichtiger ist es, dass man auf Wanderungen seinen Abfall auch wieder mitnimmt und die lokale Bevölkerung nicht unnötig belastet.

Die beiden Macher der Comic-Geschichte «Marina-Isleten», Viktor Nager und Albert America, erhoffen sich ein sinnvolles und nachhaltiges Projekt auf der Isleten. 

 

Der abwechslungsreiche Wanderweg bot zahlreiche Gelegenheiten zum angeregten Austausch – nicht nur zu Tourismus und Nachhaltigkeit. Nach einem Apéro in Bauen brachte uns das Schiff wieder zurück nach Flüelen. An einem abwechslungsreichen Tag konnten wir viel Neues erfahren und dabei die schöne Landschaft geniessen. Und wer weiss, der eine oder andere Input kann in den herannahenden Sommerferien gleich umgesetzt werden …

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