Das ist nun wirklich eine ganz unerwartete Wende an der Isleten. Samih Sawiris verzichtet tatsächlich auf die Umsetzung seiner Marinapläne! Der grosse Widerstand in der Urner Bevölkerung und die eindeutige Rechtslage lassen ihn sein ursprüngliches Projekt einmotten.
Bereits aber liegt eine neue, hoch interessante Projektidee vor. Das sprichwörtlich milde Klima, begünstigt durch den Wärmespeicher Urnersee, lässt ja jetzt schon in Bauen Palmen und mediterrane Pflanzen herrlich gedeihen. Das ist, erst recht mit Blick auf die Klimaerwärmung, ein deutlicher Hinweis, gezielt über den Anbau neuer Nutzpflanzen am Urnersee nachzudenken.
Genau das hat der ägyptische Investor gemacht und plant deshalb anstelle eines touristischen Resorts eine Bananenplantage an der Isleten. Unter dem Namen Isen-Bananen sieht er für dieses Nischenprodukt beste Chancen auf dem Markt. Bald schon soll die Urner Bevölkerung am Wochenmarkt in Altdorf neben Ürner Alpchäs, Hüüswirschtli, Ürnersee-Albäli und Gmiäs neu auch Ürner Isen-Bananen kaufen können. Doch auch die anderen Vierwaldstättersee-Anrainer sollen in den Genuss der Isen-Bananen kommen. Chefkiesmacher Bobby Arnold will einen seiner Nauen umbauen, um damit einen umweltverträglichen Versand der Bananen auf dem Seeweg zu ermöglichen. Chedichef und Kiesbruder Jörg Arnold seinerseits will im alten, sanft renovierten Cheddite-Herrenhaus eine Banana-Bar eröffnen. Für den passenden Banana-Bar-Sound will der Urner Re(ggae)ierungsrat sorgen.
Und ja, Nachhaltigkeit geniesst in diesem Projekt oberste Priorität. In der Person von Isidor Baumann ist denn bereits ein bestens qualifizierter Bananenwirt gefunden. Zwischen den Bananenstauden sollen Isidors Schafe als Unkrautvertilger weiden und gleich noch für natürliche Düngung sorgen.
Der Urner Filmemacher Felice Zenoni ist ganz begeistert von der Isen-Bananen-Idee. Er plant bereits einen Dokumentarfilm mit dem Titel „vu dä Bänzä zu dä Bananä“, in der englischen Version „from Chedi to Cheddite“. Wie der Medienverantwortliche Florian Arnold verlauten lässt, ist auf dem Areal auch die Inszenierung des Musicals „Heidi im Bananenland“ geplant. Der Schauspieler und „Ich-der-Neger“ Urs habe bereits zugesagt, den Part des Plantagen Onkel Sam zu übernehmen. Ob Heidi Z’graggen wirklich die Hauptrolle spielen wird, wissen zum jetzigen Zeitpunkt nur die Engel. Als Plantagenaufseher fix gesetzt ist dagegen Alt-Instruktor Pepi Dittli. Justizdirektor Daniel Furrer war leider nicht erreichbar. Kanzleidirektor Roman Balli liess aber verlauten, dass die Regierungsräte durchaus für Statistenrollen zu haben wären.
Isen-Bananen aus dem Urnerland, das gefällt auch den sonst so wirtschaftskritischen Linken. Die Grünen wollen ihre Initiative zurückzuziehen und mit dem Slogan „Bananä ment jetz anä!“ sogar aktiv Werbung für das Projekt machen. Allerdings nur, wenn die Plantage BIO-zertifiziert sein wird.
Nicht so zufrieden ist hingegen der Urner Volkswirtschaftsdirektor Camenzind. Ihm ist das Projekt zu wenig urban.
Aber hei Leute – welch spannende Aussichten! Und wie doch das ganze Projekt harmonisch zum Eindruck passt, welchen die Republik Uri aktuell hinterlässt.
Ich auf alle Fälle werde mit grösstem Interesse die Entwicklung an der Isleten weiterverfolgen.
Gerne diskutiere ich mit euch weitere Bananenideen.
Dies bevorzugt am