Geschichte SP-Uri

 

Die Sozialdemokratische Partei des Kantons Uri wurde am 6. Oktober
1907 im Restaurant Krone in Altdorf als «Urner Arbeiterpartei»
gegründet. Treibende Kräfte waren die Sektionen Altdorf und Erstfeld
des Schweizerischen Grütlivereins sowie die 1905 gegründete
Metallarbeiter- Gewerkschaft in Altdorf. Der Urner Arbeiterpartei traten
anlässlich der Gründerversammlung 39 Mitglieder bei. Sie wählten den
Lokomotivführer Eduard Schnurrenberger (1873 – 1969) zum ersten
Präsidenten.
 

Ebenfalls noch im Jahr 1907 entstanden in Altdorf und Ersfeld
Sektionen der Urner Arbeiterpartei, dennen als Kollektivmitglieder
Gewerkschaften und politische Vereine angehörten (Metallarbeier-
Gewerkschaft, Grütliverein Altdorf, Zugspersonal-Verein,
Werkstättearbeiter- Verein, Heizer-Verein und Grütliverein Erstfeld).
1909 schloss sich die Urner Arbeiterpartei der Sozialdemokratischen
Partei Schweiz an. 1913 erfolgte die Namensänderung in
Sozialdemokratische Partei des Kantons Uri.

Mit Eduard Schnurrenberger (Bild oben) aus Erstfeld, wurde 1912
erstmals ein Sozialdemokrat in den Urner Landrat gewählt. Vier
Jahre später umfasste die Landratsfraktion bereits drei SP-
Vertreter: Eduard Schnurrenberger und Wilhelm Walter, beide
Erstfeld, und Fritz Beutler aus Altdorf. Ab dem Jahr 1968 war die
SP Uri auch in der Regierung vertreten. Erster SP-Regierungsrat
war Franz Achermann aus Erstfeld. Im folgte Alberik Ziegler, der
zwischen 1984 und 2000 – wie sein Vorgänger – die Gesundheits-
und Fürsorgedirektion leitete. Auch auf Gemeindeebene
erkämpfte sich die SP die Mitbeteiligung. 1912 wurde Zugführer
Robert Müller zum ersten Erstfelder SP-Gemeinderat gewählt.
Für die SP Altdorf nahm 1918 Victor Dubs im Gemeinderat
Einsitz.

Die Mitgliederzahlen der SP Uri unterlagen in den ersten Jahr-
zehnten grossen Schwankungen. Die Fluktuation, d. h. die
Zu- und Abreise von Parteimitglieder, war enorm und betrug in
einzelnen Jahren fast 100 Prozent. Am meisten Mitglieder zählte
die SP Uri im Jahr 1918, als sich die sozialen Gegensätze infolge
der Kriegswirtschaft zuspitzten. Zur Zeit des Generalstreiks vom
November 1918 zählte die SP Uri mehr als 300 Mitglieder.
Zusammen mit den gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen
und Arbeiter bildeten die Sozialdemokraten damals ein soziales
Milieu mit eigenen Arbeiter-Sport und -Kulturvereinen, Konsum-
udn Wohnbaugenossenschaften. So gab es 1918 in Uri u.a. den
Sozialistischen Abstinentenbund, einen Arbeiter-Männerchor, den
Arbeiter-Radfahrerbund «Solidarität», die Sozialdemokratische
Frauengruppe Erstfeld, eine Jugenorganisation und die Natur-
freunde-Ortsgruppe Altdorf.

An zahlreichen, gut besuchten Veranstaltungen referierten in diesen
Jahren prominente Vertreterinnen und Vertreter der schweizerischen
und internationalen Arbeiterbewegung: Robert Grimm, Ernst Nobs,
Willi Münzenberg, Marie Hüni, Angelica Balabanoff, Herman
Greulich, Fritzstuder, Ernst Reinhard, Fritz Platten, Paul Pflüger,
Robert Seidel, Emil Klöti, u.v.m.

Text: Urs Kälin
 

 

 

 

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