Liebe SP Kolleginnen und Kollegen

Ich möchte euch über das spannende Projekt «Bevölkerungsrat 2025» berichten. Ich wurde als eine von 100 Personen durch Losentscheid ausgewählt, beim Projekt mitzumachen. Die Auswahl soll ein möglichst vielfältiges Abbild der Schweizer Bevölkerung darstellen. Ziel des Projekts ist es, Formen zur Stärkung der Demokratie zu erforschen.

Website: https://www.pnyx25.uzh.ch/de.html

 
Ich freue mich auf das Kommende und werde in lockerer Folge versuchen, euch das Geschehen im Bevölkerungsrat zu erläutern.
 
Albert America, Sisikon 26. Oktober 2024
 

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich von der Uni Zürich ein Schreiben und die Aufforderung bekam, ein umfangreiches Formular auszufüllen und meine mögliche Mitarbeit zu bestätigen. Als ich später einen Anruf erhielt, einer der 100 aus dem Los-Topf Gewählten zu sein, war das eine freudige Überraschung. Ich habe mich bereit erklärt, die anstehenden Termine und Onlinesitzungen einzuhalten.

Abgeklärt wurde: Erreichbarkeit, Verpflegung, Unterbringung und Termine.

Es geht Los!

Zum Start die ersten Fragenbogen zu den Themen «Steigende Gesundheitskosten», «Vertrauen in Politik und Parlament» – «Trennung kantonaler Aufgaben oder Krankenkassen» – «Einheitskasse oder freier Markt» – «Gründe für die steigenden Kosten im Gesundheitswesen» – u.a.

Mit der App @Gora Lernstoff zum Thema bearbeiten

Ich werde nun täglich 15 Minuten Stoff zum Thema Gesundheitspolitik büffeln 🙂

Dabei gibt es Lernpunkte. Ich werde erleben, ob mir das hilft, Licht ins Dunkel des Gesundheitsdschungels zu bringen. Jedenfalls machen meine Enkel ihre Matheaufgaben mit ähnlichen Tools. Wir lernen nie aus.

Der Tag begann für mich schon eindrücklich. Ich zeichnete 1993 einen Comic-Band, indem ein Bergler im HB Zürich aussteigt, und etwas unsicher den Bahhofplatz überquert, das Polybänli besteigt und an der Universität herzlich empfangen wird. Ich fand mich fast 30 Jahre später in der Rolle meiner Comic-Figur wieder.

Wir wurden in der Aula, in der einst Winston Churchill seine Europarede hielt, von einem motivierenden Team empfangen. Wir hatten grosses vor uns.

Begrüsst wurden wir von Prof. Daniel Kübler, Co-Initiator. Er sprach davon, eine neue Form der Demokratie zu testen, mit Menschen, die sich normalerweise nicht begegnen. Die ausserhalb ihrer Bubble in Verbindung treten. Die während der Veranstaltung auch zu einem Meinungswandel fähig sind und miteinander Lösungen suchen und finden können.

Unterstützt von Fachpersonen in Kontakt mit der Bundesverwaltung und verschiedenen Parteien. Geführt von einem Team das sich auf Kommunikation, Politik und Gruppendynamiken versteht.

Der Bevölkerungsrat will einen Beitrag leisten zur öffentlichen Debatte im Gesundheitswesen. Das Ergebnis wird öffentlich gemacht.

Das Thema: Steigende Gesundheitskosten

Die fünf Themenfelder

  • Grundversicherung
  • Spitäler 
  • Mengenausweitung 
  • Koordination der Versorgung
  • Gesundheitsförderung und Prävention

Neben vielen Fakten und Erläuterungen verschiedener Fachleute blieb mir eine Frage der Gesundheitsökonomin Chantal Grandchamp in Erinnerung. Was hat an der Abstimmung vom 24. November 2024 mehr mit der Gesundheit der Bevölkerung zu tun: das EFAS-Referendum oder der Ausbauschritt für die Nationalstrassen? Die Autobahnfrage brachte deutlich mehr Hände nach oben im Bevölkerungsrat.

Was sind die grössten Treiber der Gesundheitskosten

Einige Stichworte aus dem Referat von Andreas Balthasar

Krankenkasse welche? – was versichert sie? – was gehört in die Grundversicherung? – was kostet sie in welchem Kanton? – warum die Unterschiede?

Spitäler – zu viele? – wer entscheidet das? – wie rentabel arbeiten sie?

Mengenausnutzung – wie oft gehe ich zum Arzt? – brauche ich dieses Röntgen, diese OP? – welche Leistungen werden angeboten?

Koordination der Versorgung – Zusammenarbeit der Fachleute? – Wer koordiniert die Behandlung? – Pflege <> Ärzte Verdopplung?

Gesundheitsförderung Prävention wie bleibe ich möglichst gesund? – was kann ich, was können wir für Gesundheit tun? – wie können wir Prävention stärken? – was gehört alles zur Prävention?

Kostentreiber

Selbstreflexion, die treibenden Kräfte hinter den 5 Punkten. Wo finden sich starke Industrien, Dienstleistungsbetriebe, starke Lobbys?
Angeregte Diskussion zu zweit, zu viert, in grösseren Gruppen, in Kaffeepausen, beim Essen und auf den Gängen der grossen Halle in der Universität.
Das Ziel, die eigene Meinung herausarbeiten.

Marktstände

Zu jedem der 5 Kernthemen wurden Marktstände errichtet. Expert:innen zu den verschiedenen Themen und Sprachen standen für Fragen, Diskussionen und Anregungen zur Stelle. Es entstanden schnell Gespräche in kleinen Gruppen. Es gab Themen, bei denen ich einfach irgendwann passen musste. Viele Informationen, die ich mit steigendem Wissen nicht so richtig einordnen konnte, da hinter jeder Antwort die Frage nach einer möglichen Lösung auftauchte. Ich freundete mich schon am ersten Tag mit dem Thema Prävention an. Ich hatte den Eindruck, da einen Hebel zu finden. Es tauchte vieles auf, bei dem ich das Gefühl hatte, etwas beitragen zu können.
Fakten und Fragen zur herrschenden Politik, den Lobbybestrebungen, Fragen zur Menge der Spitäler oder Verteilung von Franchise, Selbstbehalt, Prämienverbilligung, begannen mir langsam im Kopf herumzuwirbeln.

Gemütlicher Abschluss

Ich glaube, wir waren alle gesättigt mit Informationen. Es war angenehm, mit den Anwesenden über privatere Dinge und Alltägliches zu plaudern beim Nachtessen und mit einem Glas Rotwein anzustossen.

Website Bevölkerungsrat 2025

Der nächtliche Betrieb in der Stadt Zürich und der kühle Sonntagmorgen an dem nur ganz wenige  unterwegs sind, ist ein starker Gegensatz. Mit erfrischtem Kopf und Zuversicht, die mir Energie verlieh, wurde ich wieder vom Event-Team empfangen. Es ist schon erstaunlich, ich hatte bereits nach einem Tag den Eindruck, wieder «zurück» zu kommen. Bekannte Gesichter zu treffen, oft ein freundliches Lächeln zur Begrüssung. Als wären wir eine bestandene Gruppe, die am gleichen Strick zieht. Das gemeinsame Ziel war spürbar.

Kommunikation

Der Sonntagmorgen stand im Zeichen, der Zusammenarbeit und Kommunikation. Wie kann eine Gruppe dieser Grösse eine gemeinsame Entscheidung treffen. Darin wurden wir unterstützt. Beispielsweise indem wir Fragen zum anstehenden Themenentscheid erst zu Zweit mit zufällig ausgewähltem Mitglied des Bevölkerungsrats diskutierten. Danach tauschten wir uns in einer Vierergruppe aus und brachten unsere Erkenntnisse ins Plenum.

Zielkonflikte in der Gesundheitspolitik

Stichworte zum Referat von Andri Heimann

Wir alle sind:
– Patienten
– Versicherte
– Steuerzahler, wir haben aber ganz unterschiedliche Interessen.

Markt vs Staat:
– Wettbewerb der Krankenkassen
– Wettbewerb der Spitäler

Solidarität vs Eigenverantwortung:
– präventives eigenes verhalten
– staatliche Vorschriften und Eingriffe

Bund vs Kantone:
– Finanzierung der Spitäler
– Finanzierung der Pflege- und Prämienunterstützung

Leistungen vs Kosten:
– freie Arztwahl, eingeschränkte Arztwahl
– gewünschte/notwendige Behandlungen

Wir wurden aufgefordert, diese Zielkonflikte gemeinsam zu diskutieren, und ohne ideologische Scheuklappen auszuhandeln.

Gruppenfoto und Medien

In der schönen Aula der Universität Zürich wurde ein Gruppenfoto gemacht. Es war kaum jemand dabei, der nicht mit seiner Person in die Öffentlichkeit zu treten wagte.

Die Auswahl der Themen und Abstimmungen

Die fünf zur Auswahl stehenden Kernthemen zum Untersuchen der steigenden Gesundheitskosten:

  • Grundversicherung
  • Spitäler 
  • Mengenausweitung 
  • Koordination der Versorgung
  • Gesundheitsförderung und Prävention

Diese Vorgaben kamen zur Abstimmung. Dabei wurden mit dem Smartphone ein QR-Code eingescannt und jede/jeder im Bevölkerungsrat stellte die Liste seiner ausgewählten Themen in einer Reihenfolge von 1 bis 5 zusammen.

Es war das erste Mal in meinem Leben, wo es mir fast etwas peinlich war, kein Smartphone zu benutzen. Denn zu dieser Gruppe des Bevölkerungsrats wollte ich dazugehören. Eine hilfreiche Moderatorin stellte mir ihr Handy zur Verfügung. Sie deutete das quer durch den ganzen Raum an, mit der Geste, als hielte sie einen klassischen Telefonhörer in der Hand. Die elektronische Wahl begann. Jeder Klick wurde auf der Leinwand angezeigt. Die Balken stiegen unterschiedlich in die Höhe.

Die erste Wahl ergab eine ziemlich klare Entscheidung für die Kernthemen:

  • Koordination der Versorgung
  • Gesundheitsförderung und Prävention

Diese hatten die grösste Unterstützung. Die anderen drei Themen fielen aus der Auswahl.

Zum Entscheid der beiden verbliebenen Themen, wurden zuerst im Plenum Plädoyers gesucht. Die Koordination stieg zuerst auf der Projektionswand mit den Stimmen schneller, als das Thema der Prävention.

Ich selbst sprach mich dafür aus, die Prävention nicht nur auf einen Apfel und Sport zu begrenzen. Bspw.
– Diabetes oft schon im Alter von 4 Jahren als Gesundheitsrisiko angelegt wird, Fruchtzucker sich aber in der Deklaration sich durch Schummeln kann
– Fünf Gramm Mikroplastik (Kreditkarte) von einem Menschen in der Schweiz pro Woche aufgenommen wird, aber keine Massnahme dagegen ergriffen wird
– Folgeschäden von Medikamenten- und Chemieeinsatz aus wirtschaftlichen Gründen gepusht werden …

Zum Schluss der Wahl, wurde das Thema

  • Gesundheitsförderung und Prävention

von der Mehrheit des Bevölkerungsrat 2025 gewählt, um in weiteren Meetings und Treffen vertieft zu werden.

Mein persönliches Fazit:
Ich hatte bei den Themen «Spitäler», «Grundversicherung», «Mengenausweitung» bedenken, dass wir als Bevölkerungsrat wohl eine heftige «Brandrede» gegen Lobbyisten, monetäre Gewinner oder uneinsichtige Politiker als Abschlussdokument zustande bringen würden. Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass wir damit viel erreichen würden.

Die Prävention hat den geringen Anteil an den Gesundheitskosten von 4%. Dabei geht es nicht darum, an dieser Stelle Einsparungen zu tätigen. Wenn die Prävention Gesundheitskosten senken soll, dann muss dies ein «Life-Style-Thema» werden. Es braucht Einsichten. Diese werden keine schnellen, kurzfristigen Auswirkungen haben.

Wir haben uns als Bevölkerungsrat wohl das schwierigste Feld ausgesucht. Vielleicht aber auch dasjenige, auf dem wir am meisten beitragen können.

Ich bin neugierig und gespannt, wie die kommende Arbeit in der lokalen Gruppe uns dem Ziel, «verhärtete Meinungen zu steigenden Gesundheitskosten auflösen zu können», näher bringt.

Meinen Dank allen Engagierten und dem starken Team, das uns begleitet hat.
Albert America

Website Bevölkerungsrat 2025

Heute Dienstag 26. 11 2024 fand die erste Online-Sitzung des Bevölkerungsrats 2025 statt. Wir trafen uns in der Gruppe Zentralschweiz um 18:00 mit Zoom.

Nach dem Startwochenende war es fast ein kleines Wiedersehen mit bekannten Gesichtern. Mit einigen hatten wir bereits debattiert, uns kurz ausgetauscht, oder zusammen Kaffee getrunken oder einige private Worte beim Nachtessen gewechselt. Wir kamen schnell zur Sache, dem gemeinsamen Ziel unseres Treffens.

Am Startwochenende wurden viele Gespräche an den Marktständen der verschiedenen Themenbereiche geführt. Anregungen und Fragen notiert und gesammelt. Viele davon waren spontane Notizen auf PostIt, die hinterlassen wurden.

Ich selbst diskutierte angeregt am Marktstand «Prävention», der bei der Abstimmung zu unserem Schwerpunktthema gewählt wurde. Aus diesem Material wurden bis jetzt 7 «Prävention Reformvorschläge» durch die Moderator:innen zusammengefasst. Nun hiess es, diese sieben in einer kleinen Gruppe von 5 Personen durchzugehen, abzuwägen und die offenen Fragen dazu zu klären. Es ging im Moment nicht darum, diesen Vorschlag zu unterstützen oder abzulehnen, es ging zuerst darum, welche Informationen, Hilfestellungen brauchen wir, um ihn überhaupt sinnvoll beurteilen zu können.

  • Was ist deine Meinung zu diesem Vorschlag?

  • Welche Unterstützung oder Expertenmeinung brauchst du, um darüber zu urteilen?

  • Wie stellen sich die anderen dieser Kleingruppe dazu?

Zurück in der ganzen Regionalgruppe wurde eine Zusammenfassung allen vorgetragen. Für mich war das eine weitere Klärung dieser Vorschläge. Ich selbst wurde dadurch in die Lage versetzt, weitgehend urteilsfrei anzuhören, welche Reformvorschläge bis jetzt zusammengetragen wurden.

Die ersten sieben Reformvorschläge:

1. Gesundheitsförderund und Prävention auf nationaler Ebene stärken

 

Mein Kommentar: Dass Prävention gestärkt wird, die Rahmenbedingungen geschaffen werden, finde ich nötig. Die Frage an Expert:innen: Was soll ein «Nationales Gesundheitsgesetz» beinhalten, was ist möglich, denkbar, sinnvoll.

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2. Präventivmassnahmen in Grundversicherung aufnehmen

Mein Kommentar: Die Einordnung habe ich nicht ganz hinbekommen. Welche Kosten von Präventivmassnahmen sollen bei diesem Vorschlag in die Grundversicherung aufgenommen werden? Aus meiner Sicht liegt das eher in der Verantwortung der Gesundheitspolitik als in Handlungen oder Massnahmen der Versicherten. (Trinkwasser-, Pestizidverordnungen, Biodiversität, Mikroplastik-, Zucker,- Alkohol- oder Tabakregelungen u.a.)

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3. Anreize für Gesundheitsprävention und Prävention stärken

Mein Kommentar: Heute liegen etwa 4% der gesamten Gesundheitskosten in der Schweiz im Bereich Prävention. Bei diesem Vorschlag scheint es darum zu gehen, finanzielle Anreize zu bieten, dass Gesundheitsfachpersonen Prävention fördern. Im Moment kann ich weder die Vor- noch die Nachteile richtig einordnen. Ich bin gespannt, was weitere Informationen dazu beitragen können.

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4. Verbote und Steuern verstärken

Mein Kommentar: An diesem Reformvorschlag blieben wir länger im Gespräch. Es kamen verschiedene Themen zur Sprache. Wir waren uns bald einig, dass Alkohol und Tabak wohl als mögliches Beispiel aufzuführen sind, dass aber im Sinne präventiver Gesundheitspolitik noch andere Eingriffe und Regelungen das Konsumverhalten beeinflussen können. Schnell wurde über Zucker gesprochen, ein wichtiger Player, der im Zusammenhang zu chronischen Krankheiten, wie Diabetes, Zahnschäden, Mangelernährung oder Übergewicht stehen kann. Die Belastung mit Mikroplastik, ständig überschrittene Nitrat-Grenzwerte in viele Gemeinden, Ozon-Belastung ohne weitere Reaktion belasten die Gesundheit. Die Frage an Expert:innen, was denn Verbote, Regelungen oder Steuern bewirken können, wir sicher interessant.
(Bspw.: Wenn ein «Znüni-Riegel» in einem Bio-Laden als «Gesund», «Biologisch», «ohne Zuckerzusatz», «geeignet für die Pause» angeboten wird. Dabei aber nur Rohrzucker, nicht aber Fruchtzucker deklariert wird, ist das eine Täuschung, die eine lockere Lebensmittelverordnung, einfach durchlässt. Die Konsument:innen werden bewusst getäuscht.)

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5. Anreize für Prävention und Gesundheitsförderung

Mein Kommentar: In unserer Gruppe verwies ich auf ein Beispiel, wo der Krankenversicherer Helsana, innerhalb einer Werbekampagne Anreize bot, sogenannte «Helsana +Punkte» zu sammeln, um damit die monatlichen Prämien zu senken. Die Leute wurden aufgefordert, sportliche und gesunde Aktionen an Helsana mitzuteilen. Leute hoppsten beim Zähneputzen, um eine Selfievideo für Helsana zu posten, übermittelten die Daten ihrer Smartwatch beim Joggen und vieles mehr. Ein Team von Helsana vergab für engagierte, lustige oder schräge Events Punkte, die die Krankenkassenprämie für die betroffene Person senkte. Nebenbei sammelte Helsana sehr viele Gesundheitsdaten der Menschen, die sich daran beteiligten. Nach kurzer Zeit wurde die Reduktion der Grundversicherung durch die Behörden verboten. Das Solidaritätsprinzip, alle zahlen gleichviel, alle erhalten die volle Leistung, wurde dadurch arg missachtet.
Auf diese Antworten und Unterlagen der Expert:innen bin ich schon sehr gespannt.

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6. Information, Sensibilisierung, Bildung

Mein Kommentar: Bei diesem Vorschlag waren wir bereits sehr engagiert unterwegs in unserer kleinen Gruppe. Aus meiner Sicht ist das wohl der schwierigste zu verwirklichende Reformvorschlag. Aber der mit dem grössten Potenzial. Mir viel sogleich eine kürzlich gelesenes Ziel ein: «Die Bildung von Einsichten.»
Es wurde ein angeregtes Gespräch. Bei fünf Personen klappt das sogar mit Zoom im Online-Raum. Schnell viele Stichworte wie: «Schule», «Kids», «Mensch und Umwelt», «Smartphone-Wahnsinn» oder «Sozialkompetenz». Auch bei diesem Vorschlag bin ich sehr gespannt, was die Expert:innen-Runde uns zurückgibt.

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7. Arbeitgebende in die Pflicht nehmen

Mein Kommentar: Plötzlich waren wir etwas knapp, um im zeitlichen Rahmen zu bleiben. Irgendwie waren wir überrascht, wie unterschiedlich, dass verschiedene Arbeitgeber diesem Punkt Rechnung tragen oder eben nicht darauf reagieren. Die Suva-Kampagnen in Sachen Unfallverhütung wurde als gute Beispiel genannt. Frage an die Expert:innenrunde war: Was ist in Gesundheitsprävention für Arbeitgeber / Firmen überhaupt vorgeschrieben, was wir gemacht, was kann das bewirken?

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Wir haben nun eine längere Pause, das Thema Gesundheitsprävention wird mich aber begleiten.

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An den weiteren Onlinetreffen am 7. Januar 2025 und dem 21. Januar 2025 wurde in den fünf Regionalgruppen die Vorschläge vertieft. Die Gesprächsrunden der Regionalgruppen wurden aus den themenbezogenen Diskussionsräumen gesammelt, dokumentiert und schriftlich dem gesamten Bevölkerungsrat zur Verfügung gestellt.

Es wurden Wissenslücken geschlossen, Fragen auf den Punkt geführt und neue Aspekte, die aus Gesprächen dazukamen, aufgenommen. Um unsere Befähigung zu erhöhen, sinnvolle Projekte beurteilen zu können, wurden Fachpersonen in die Onlinesitzungen eingeladen.

Das Bild verdichtete sich für mich, welche Projekte und Ideen sinnvoll und für eine weitere Ausarbeitung, Beurteilung im Rennen bleiben. Wir hatten die Möglichkeit, mögliche Lösungen zu diskutieren, weitgehend frei ihrer Durchführbarkeit. Keine parteiidelogischen Überlegungen, keine egoistischen Kariere Absichten, keine übertrieben Machbarkeitsabwägungen standen uns im Weg.

Das dritte Onlinetreffen diente vor allem der Konkretisierung unserer sieben Themen. Ich äusserte mich erst etwas kritisch, da ich das Gefühl nicht loswurde, dass unsere Themen weiter eingeschränkt werden könnten, um der Komplexität und des Aufwands, diese sinnvoll beurteilen zu können, entgegenzutreten.

In der Woche vor dem zweiten Wochenende in Neuenburg holte ich Zeitschriften aus meinen Backup-Dateien, die ich zu Gesundheit und Prävention greifbar hatte. Als um das Jahr 2000 aus der Stiftung19 die Gesundheitsförderung Schweiz wurde, bekam ich den Auftrag, Gestaltung und Druckvorstufe des Magazins «Foccus» zu machen. Die Redaktorin Angie Hagmann war für Inhalte, Koordination und Texte verantwortlich, die ich bearbeitete. Bis Ende 2006 habe ich mich in die Themen eingelesen. Nicht sehr überraschend sehe ich heute, dass ganz vieles schon einmal gesagt wurde, aber oft wenig gehört. Was mir auch auffällt, sehr viele Artikel des Magazins, das in allen Arztpraxen, Gesundheitsinstitutionen auflag, eichtet sich an Einzelpersonen, spricht über persönliche Verantwortung, zu Lebenswandel, Einkauf und Essen, Sport, Erziehung und Gesundheitsbildung. Kaum aber über politische Verantwortung, über grosse Player im Gesundheitswesen, Lobbyisten oder Fachpersonen in Politik und Wirtschaft. Wenn ich die Texte heute lese, wird nur zurückhaltend auf den Zusammenhang von Umweltschutz und Prävention hingewiesen.

Aus meiner Sicht, steckt im Kern der meisten Geschäfte von Parlament, Regierungen und Kommissionen ein Stück Gesundheitsprävention. Egal ob es um Rohstoffhandel, Waffenhandel, Landwirtschaft, Weltwirtschaft, Klimapolitik oder städtebauliche Richtlinien, Verkehrsmanagement oder Tourismusprojekte geht, das Thema Gesundheit ist immer mit im Boot.

Für das kommende Wochenende in Neuenburg waren wir gut gerüstet.

Bereits am Freitag reisten wir zu zweit aus dem verschneiten Uri nach Neuenburg. Zusammen gaben wir dem «Urner Wochenblatt» und der «Urner Zeitung» längere Interviews zum Bevölkerungsrat. Wir waren uns einig, dass jeder bisher schon gut 10 Arbeitstage für die Sache investiert hatte. Wir freuten uns auf das Kommende.

Bereits im Hotel beim Frühstück trafen wir bekannte Gesichter. Manches Wiedersehen und herzliche Begrüssungen gaben mir ein angenehmes Gefühl, zu einer interessanten Gruppe zu gehören. Die Hoffnung gemeinsam etwas erreichen zu können, war noch am Brennen.

Nach motivierender Aktivierung durch das Team, einem Überblick über den Stand unserer Projekte wurden wir losgeschickt, die interaktiven Marktplätze zu den sieben Themen zu nutzen, zu diskutieren, Fragen, Vor- und Nachteile zu kommentieren. Im Zusammenzug fürs Plenum kamen sieben grosse Stellwände voller farbiger Zettel auf die Bühne.

Für mich entstand nun sehr übersichtlich ein Fokus, auf den ich meine Energie richten konnte. Es klärte sich auch der bisher unscharfe Bereich, welche Inhalte auf bestreben aus dem Bevölkerungsrat und welches Potential an bestehenden Ideen und Projekten wir uns aneignen können. Wir konnten und wollten ja nicht das Rad neu erfinden. Wir waren mit viel Power und satten Fragen gerüstet, um am Nachmittag in einzelnen Themengruppen auf Fachleute und Interessenverteter:innen zu treffen.

Die Erläuterungen, Diskussionen und Fragerunden mit Politiker:innen und fachspezifisch Arbeitenden konkretisierten unsere Projekte nochmals. Ich war erstaunt, wie mit Unterstützung von Fachpersonen ein Thema geklärt werden kann. Da niemand im Bevölkerungsrat Karriere machen kann, entstanden auch keine Interessenkonflikte, die bei Lobbyarbeit häufig auftreten. 

Einmal mehr war ich überrascht, wie offen und gemeinschaftlich Interessen verfolgt werden können. Es war ein weitere Lektion von, zuhören – überdenken – nachfragen – sich eine Meinung bilden.

Gegen Ende des Tages kam es zu einem Austausch der anwesenden Politiker:innen im Plenum. Für mich war es erstaunlich, wie die gleichen Parlamentarier:innen, die zuvor als Fachpersonen auftraten nun in die Politiker-Rolle schlüpften, als alle schön aufgereiht auf der Bühne sassen und mit gleicher Redezeit ihre politischen Standpunkte zu Gesundheit und Prävention vertraten. Es schien mir als seine alle in ihre Parteipolitischen Bahnen gelenkt worden, dadurch dass nun nebeneinander zur Rede gestellt wurden. Es war nicht so, dass jemand seine Sichtweise gewechselt hätte, aber eingeschliffene Statements erinnerten an typische Interviews in der Fenseh-Arena. Ganz anders klangen für mich die Gesprächsrunden zusammen mit den Menschen des Bevölkerungsrates, die unvoreingenommen Meinungen äussern können.

Erfreulich finde ich auch rückblickend, ich habe viel von Frauen und Männern, verschiedener Sprachregionen, Einkommensklassen oder Tätigkeiten erfahren. Persönliches oder Themenbezogenes, aber eigentlich nichts über ihre politischen Präferenzen. Ich habe mehr über Familie, Kinder, Wohnorte, Lieblingsmusik oder gute Bücher erfahren, als über Standpunkte.

Bereits am Freitag reisten wir zu zweit aus dem verschneiten Uri nach Neuenburg. Zusammen gaben wir dem «Urner Wochenblatt» und der «Urner Zeitung» längere Interviews zum Bevölkerungsrat. Wir waren uns einig, dass jeder bisher schon gut 10 Arbeitstage für die Sache investiert hatte. Wir freuten uns auf das Kommende.

Bereits im Hotel beim Frühstück trafen wir bekannte Gesichter. Manches Wiedersehen und herzliche Begrüssungen gaben mir ein angenehmes Gefühl, zu einer interessanten Gruppe zu gehören. Die Hoffnung gemeinsam etwas erreichen zu können, war noch am Brennen.

Nach motivierender Aktivierung durch das Team, einem Überblick über den Stand unserer Projekte wurden wir losgeschickt, die interaktiven Marktplätze zu den sieben Themen zu nutzen, zu diskutieren, Fragen, Vor- und Nachteile zu kommentieren. Im Zusammenzug fürs Plenum kamen sieben grosse Stellwände voller farbiger Zettel auf die Bühne.

Für mich entstand nun sehr übersichtlich ein Fokus, auf den ich meine Energie richten konnte. Es klärte sich auch der bisher unscharfe Bereich, welche Inhalte auf bestreben aus dem Bevölkerungsrat und welches Potential an bestehenden Ideen und Projekten wir uns aneignen können. Wir konnten und wollten ja nicht das Rad neu erfinden. Wir waren mit viel Power und satten Fragen gerüstet, um am Nachmittag in einzelnen Themengruppen auf Fachleute und Interessenverteter:innen zu treffen.

Die Erläuterungen, Diskussionen und Fragerunden mit Politiker:innen und fachspezifisch Arbeitenden konkretisierten unsere Projekte nochmals. Ich war erstaunt, wie mit Unterstützung von Fachpersonen ein Thema geklärt werden kann. Da niemand im Bevölkerungsrat Karriere machen kann, entstanden auch keine Interessenkonflikte, die bei Lobbyarbeit häufig auftreten. 

Einmal mehr war ich überrascht, wie offen und gemeinschaftlich Interessen verfolgt werden können. Es war ein weitere Lektion von, zuhören – überdenken – nachfragen – sich eine Meinung bilden.

Gegen Ende des Tages kam es zu einem Austausch der anwesenden Politiker:innen im Plenum. Für mich war es erstaunlich, wie die gleichen Parlamentarier:innen, die zuvor als Fachpersonen auftraten nun in die Politiker-Rolle schlüpften, als alle schön aufgereiht auf der Bühne sassen und mit gleicher Redezeit ihre politischen Standpunkte zu Gesundheit und Prävention vertraten. Es schien mir als seine alle in ihre Parteipolitischen Bahnen gelenkt worden, dadurch dass nun nebeneinander zur Rede gestellt wurden. Es war nicht so, dass jemand seine Sichtweise gewechselt hätte, aber eingeschliffene Statements erinnerten an typische Interviews in der Fenseh-Arena. Ganz anders klangen für mich die Gesprächsrunden zusammen mit den Menschen des Bevölkerungsrates, die unvoreingenommen Meinungen äussern können.

Erfreulich finde ich auch rückblickend, ich habe viel von Frauen und Männern, verschiedener Sprachregionen, Einkommensklassen oder Tätigkeiten erfahren. Persönliches oder Themenbezogenes, aber eigentlich nichts über ihre politischen Präferenzen. Ich habe mehr über Familie, Kinder, Wohnorte, Lieblingsmusik oder gute Bücher erfahren, als über Standpunkte.

Bereits am Freitag reisten wir zu zweit aus dem verschneiten Uri nach Neuenburg. Zusammen gaben wir dem «Urner Wochenblatt» und der «Urner Zeitung» längere Interviews zum Bevölkerungsrat. Wir waren uns einig, dass jeder bisher schon gut 10 Arbeitstage für die Sache investiert hatte. Wir freuten uns auf das Kommende.

Bereits im Hotel beim Frühstück trafen wir bekannte Gesichter. Manches Wiedersehen und herzliche Begrüssungen gaben mir ein angenehmes Gefühl, zu einer interessanten Gruppe zu gehören. Die Hoffnung gemeinsam etwas erreichen zu können, war noch am Brennen.

Nach motivierender Aktivierung durch das Team, einem Überblick über den Stand unserer Projekte wurden wir losgeschickt, die interaktiven Marktplätze zu den sieben Themen zu nutzen, zu diskutieren, Fragen, Vor- und Nachteile zu kommentieren. Im Zusammenzug fürs Plenum kamen sieben grosse Stellwände voller farbiger Zettel auf die Bühne.

Für mich entstand nun sehr übersichtlich ein Fokus, auf den ich meine Energie richten konnte. Es klärte sich auch der bisher unscharfe Bereich, welche Inhalte auf bestreben aus dem Bevölkerungsrat und welches Potential an bestehenden Ideen und Projekten wir uns aneignen können. Wir konnten und wollten ja nicht das Rad neu erfinden. Wir waren mit viel Power und satten Fragen gerüstet, um am Nachmittag in einzelnen Themengruppen auf Fachleute und Interessenverteter:innen zu treffen.

Die Erläuterungen, Diskussionen und Fragerunden mit Politiker:innen und fachspezifisch Arbeitenden konkretisierten unsere Projekte nochmals. Ich war erstaunt, wie mit Unterstützung von Fachpersonen ein Thema geklärt werden kann. Da niemand im Bevölkerungsrat Karriere machen kann, entstanden auch keine Interessenkonflikte, die bei Lobbyarbeit häufig auftreten. 

Einmal mehr war ich überrascht, wie offen und gemeinschaftlich Interessen verfolgt werden können. Es war ein weitere Lektion von, zuhören – überdenken – nachfragen – sich eine Meinung bilden.

Gegen Ende des Tages kam es zu einem Austausch der anwesenden Politiker:innen im Plenum. Für mich war es erstaunlich, wie die gleichen Parlamentarier:innen, die zuvor als Fachpersonen auftraten nun in die Politiker-Rolle schlüpften, als alle schön aufgereiht auf der Bühne sassen und mit gleicher Redezeit ihre politischen Standpunkte zu Gesundheit und Prävention vertraten. Es schien mir als seine alle in ihre Parteipolitischen Bahnen gelenkt worden, dadurch dass nun nebeneinander zur Rede gestellt wurden. Es war nicht so, dass jemand seine Sichtweise gewechselt hätte, aber eingeschliffene Statements erinnerten an typische Interviews in der Fenseh-Arena. Ganz anders klangen für mich die Gesprächsrunden zusammen mit den Menschen des Bevölkerungsrates, die unvoreingenommen Meinungen äussern können.

Erfreulich finde ich auch rückblickend, ich habe viel von Frauen und Männern, verschiedener Sprachregionen, Einkommensklassen oder Tätigkeiten erfahren. Persönliches oder Themenbezogenes, aber eigentlich nichts über ihre politischen Präferenzen. Ich habe mehr über Familie, Kinder, Wohnorte, Lieblingsmusik oder gute Bücher erfahren, als über Standpunkte.

Auf dem Weg den Neuenburgersee entlang breitete sich wohliges Sonntagmorgengefühl in meinem Bauch aus. Die kalte Luft und die ersten Sonnenstrahlen erfüllten mit Energie. Die Chi-Gong ähnliche Aktivierung des super engagierten Teams stimmte mich gut ein, aktiv und klar ein Thema zu priorisieren. Die Aufgabe war, in kleinen Gruppen unsere Themen zusammenzufassen und in knackigen Worten für die Vorstellung im Plenum aufzubereiten.

Ich kann jetzt noch nichts über unsere Ergebnisse posten, die sind noch im Prozess. Mit Eifer stand ich bald über einen Flipchart-Bogen gebeugt um die Formulierungen unseres Vorschlags zu skizzieren.
Was ist unser Vorschlag!
Wie soll er umgesetzt werden!
Wieder war ich erfreut, wie zwölf Menschen zusammen einen Text zustande bringen, ohne sich ins Wort zu fallen, in Streitereien, Gehässigkeiten zu verfallen. Wir brachten vier, teils komplexe Sätze zu Papier, ich glaube, ohne jemanden zu übergehen oder Meinungen aussen vor zu lassen.

Der Zeitraum, der uns dafür zur Verfügung stand, war sehr knapp. Aber wir hatten unter Druck einen knackigen Flipchart für die nachmittägliche Präsentation im Plenum mit nachfolgender Abstimmung zu Stande gebracht.

Zum Abschluss wurde jedes Teilthema einzeln dem Plum vorgestellt. Es wurde erst darüber abgestimmt, ob der Vorschlag konkret genug formuliert wurde, um ihn mit nach Bern zu nehmen. Fragen aus dem Plenum und Konkretisierungen aus der Kleingruppe, die das Thema bearbeite, warben um Stimmen. Danach wurde darüber Abgestimmt ob das Thema auch aus Sicht der Machbarkeit und der Möglichkeiten vom Bevölkerungsrat in die Bundeshauptstadt mitgenommen wird.

Es gab spannende Themen, die aber zuwenig Klar, «nice to have» aber unrealistsisch für eine Ausarbeitung und sich teils alles andere als Kostendämpfend ausgewirkt hätten.

Ich bin zuversichtlich, dass der Bevölkerungsrat gut gerüstet und hoch motiviert für das Wochenende im Bundeshaus eintreffen wird. Die Frage, was wir damit erreichen werden bleibt offen. Meine Hoffnung aber ist, dass wir als Bevölkerungsrat so eindrücklich abschneiden, dass sich dieses Modell, die Demokratie zu unterstützen bewährt. Das weitere Bevölkerungsräte schwierige Fragen neu beleuchten, verhärtete Fronten aufweichen und Inspiration für Lösungen sein können.

 

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