Die Ausdünnung des Busfahrplans nach Bürglen löst bei der SP und den Grünen Bürglen grosses Unverständnis und Befremden aus.
Der Dezember 2021 war ein Quantensprung für Bürglen. Das Angebot des ÖV wurde endlich so ausgebaut, dass von einem attraktiven Angebot für die Bevölkerung gesprochen werden konnte. Damit der ÖV funktioniert und von der Bevölkerung auch genutzt wird, muss das Busangebot genügend dicht, die Anschlüsse an und von weiterführenden Verkehrsverbindungen gewährleistet, das Angebot langfristig stabil und der Fahrpreis angemessen sein.
Die Ausdünnung des Abendfahrplans macht das ÖV-Angebot unattraktiv und ist ein Schlag ins Gesicht für alle ÖV-NutzerInnen: Nur alle Stunden ein Bus in einem dicht bewohnten Gebiet ist viel zu gering um attraktiv zu sein. Wer künftig ab 18.30 Uhr mit dem Schnellzug von Zürich oder Luzern nach Bürglen reisen will, muss ab Kantonsbahnhof Altdorf entweder 45 Minuten auf den nächsten Bus warten, ein Taxi nehmen oder zu Fuss ins Dorf hochmarschieren.
Es ist unklug, ein Ausbauangebot bereits nach nur 2 Jahren zurückzufahren, zumal hinreichend bekannt ist, dass Verhaltensänderungen im Verkehr viel mehr Zeit brauchen.
Die Folgen des schlechten ÖV-Angebots sind bereits absehbar: Der motorisierte Individualverkehr wird weiter zunehmen. Dabei haben wir auch im unteren Talboden das Problem des überbordenden motorisierten Verkehrs mit grosser Luft- und Lärmbelastung. Das Umsteigen auf den ÖV im Siedlungsgebiet wäre äusserst wichtig. Da nützen schöne Klimastrategien des Kantons nichts, wenn in der Umsetzung das Gegenteil praktiziert wird: Förderung des motorisierten Individualverkehrs durch Ausbau der Strasseninfrastruktur mit der WOV, Abbau des ÖV durch Ausdünnung des Angebots.
Die SP und Grünen Bürglen erwarten von den Verantwortlichen für die Ausgestaltung des ÖV-Angebots ein Umdenken, damit spätestens ab Fahrplanwechsel im Dezember 2024 das Busangebot in den Abendstunden wieder attraktiver und benutzerinnenfreundlich wird.
Gruppe SP und Grüne Bürglen