Das Jammern der SVP über den bösen Wolf geht auch nach der Sommerpause weiter. Und zwar übler denn je. Es gibt aber auch Erfreuliches, wenn zum Beispiel ein CVPler einen SPler lobt oder wenn die freischaffenden Urner Hebammen künftig für ihre Arbeit besser entlöhnt werden.

Erfolg des Tages

Mit seiner Motion zur „Sicherung der ambulanten Betreuung von Frauen und Neugeborenen daheim“ konnte Toni Moser, SP, Bürglen, einen feinen Erfolg verbuchen. Mit 48 Ja-Stimmen wurde sein Anliegen für die Wiedereinführung eines Wartegeldes für freischaffende Hebammen für erheblich erklärt. Der Rat würdigte damit mit grosser Mehrheit die Arbeit der Urner Hebammen.


Rose des Tages

Es gibt sie immer wieder, die Überraschungen im Ratsbetrieb. Eine solche ereignete sich, als Alois Zurfluh, CVP, Attinghausen, ein Votum von Toni Moser, SP, Bürglen, so kommentierte: „Ich muss zugeben, dass es das erste Mal ist, dass ich mit Toni Moser gleicher Meinung bin.“ Dazu gibt es zwei mögliche Erklärungsversuche: entweder hat Alois Zurfluh zum ersten Mal bei einer Wortmeldung von Toni Moser richtig zugehört oder der langjährige Attinghauser Ratsherr wird altersmilde. Wir tippen auf die Zweite Variante.


Kaktus des Tages

Ein Sprichwort lautet: „Steter Tropfen höhlt der Stein.“ Was die SVP-Fraktion aber zum Thema Wolf in Uri bietet, muss langsam aber sicher in der Schublade „Unnötig/Nervig“ deponiert werden. Gemeinsam mit 34 Befürwortern aus dem bürgerlichen Lager hat Christan Arnold, SVP, Seedorf, eine Parlamentarische Empfehlung eingereicht, die den Schutz des Wolfes in Uri aufheben will. Weiter soll sich die Urner Regierung dafür einsetzen, dass der Wolf ständig bejagt werden kann, auch wenn kein konkreter Schaden nachgewiesen werden kann. Ganz nach dem guten alten Wildwest-Motto: „Erst schiessen, dann denken.“

Und noch etwas liebe SVP: wie geht es eigentlich dem Luchs?


Lacher des Tages

Bei der Beratung der „Änderung des Planungs- und Baugesetzes“ hatte Justizdirektorin Heidi Z’Graggen, CVP, Erstfeld, gerade mit ihren Ausführungen begonnen, als von draussen Pferdegebimmel gefolgt von Trompetenklängen im Landratssaal zu hören waren. Schlagfertig ging Heidi Z’Graggen darauf ein und meinte trocken: „Sehen sie, jetzt wird uns schon der Marsch geblasen.“


Was steht an?

Ein Blick auf die Traktandenliste der September-Session zeigt, dass diese erneut Diskussionspotential haben wird. So stehen mit der „Verleihung der Konzession zur Nutzung der Wasserkraft am Unterlauf des Schächenbachs an die KW Schächen AG“ und dem „Landratsbeschluss zur Erprobung der Kostenlenkung im Personalbereich mittels Globalbudget“ zwei happige Brocken auf dem Programm.

04. Sep 2016