Wir sind uns nicht ganz sicher, ob es unter dem neuen Landratspräsidenten Bestrebungen gibt, politische Differenzen in Zukunft nicht im Saal, sondern im Ring auszutragen. Erstes Zeichen dafür könnte die Wahl der Anrede für die Ratsmitglieder sein.


Rose des Tages

Nachdem an der letzten Session das Gerichtsorganisationsgesetz, mit Direktiven zur Aufhebung des Landgerichts Ursern, zurückgewiesen wurde, haben in der heutigen Beratung alle Fraktionen der Änderung zugestimmt. Eine Rose den beiden Mitteparteien, die sich doch tatsächlich einmal entscheiden konnten, eine vernünftige und breit abgestützte Lösung einstimmig zu unterstützen, ohne auf die nächsten Wahlen zu schielen und es allen Recht machen zu wollen.


Kaktus des Tages

Spät wie die alte Fasnacht kommen jetzt noch die Bauernvertreterinnen und -vertreter auf die Grundlagen zur Ausscheidung von Gewässerräumen zurück. In der Parlamentarischen Empfehlung von Vreni Walker, CVP Wassen, wird verlangt, dass die Behörden bei den Ausscheidungen auf Entscheide zurückkommen. Regierungsrätin Barbara Bär, FDP Altdorf, antwortete, dass das Bundesgesetz bereits jetzt sehr grosszügig ausgelegt wurde und nicht nur die Landwirtschaft zähle, sondern auch die Ökologie und der Hochwasserschutz. Das finden wir auch, denn Wasser gehört schliesslich allen und um Gewässer zu schützen, sind Ausscheidungen nötig. "Gillnä bis a Bach appä" NEIN! Genützt haben unsere Einwände nichts und die Parlamentarische Empfehlung wurde klar zur Bearbeitung überwiesen.


Lernprozess des Tages

Nachdem Landratspräsident Peter Tresch, FDP Göschenen, über den Sommer gelernt hat, dass bei einer Abstimmung für Enthaltung die X-Taste gedrückt werden muss, hat er leider vergessen, dass es keine Ja- und Nein-Tasten gibt, sondern eine Plus- und eine Minustaste. Wir verzeihen ihm dieses Durcheinander aber gerne, da wir uns immer noch nicht überfordert fühlen. Und Peter Tresch hat ja noch fast ein Jahr lang Zeit, die Tastenbezeichnungen zu lernen.


Stolperstein des Tages

Fremdwörter sind so eine Sache. Hansueli Gisler, SVP Bürglen, hat als Präsident der Bildungs- und Kulturkommission das Geschäft für Beiträge des Kantons an Deutschunterricht für Fremdsprachige vorgestellt. Er konnte sich bei seinem Votum nicht so recht entscheiden, ob es nun implanieren, imparieren oder implementieren heisst. In diesem Fall hätte der Redner durchaus auch einbauen oder einsetzen verwenden können. Deutsch kann eine schwierige Sprache sein, nicht nur für Fremdsprachige.


Gesundheitliche Bedenken des Tages

Aufgrund eines Grossbrandes in der Recyclinghalle Baldini wurde die Urner Bevölkerung aufgefordert, bis 9 Uhr Fenster und Türen geschlossen zu halten. Davon war auch der Landratsaal nicht ausgenommen und der Sauerstoffgehalt nahm mehr und mehr ab und die Temperaturen zu. Davon profitiert hat unser Weibel Kari Kempf, da er bedeutend weniger mit Fenster öffnen und schliessen zu tun hatte. Nicht profitiert davon hat unser Sessionsbericht, denn einen „Lacher des Tages“ gibt es dieses Mal nicht – Sauerstoffarmut?


Konfliktlösung des Tages

Landratspräsident Peter Tresch, FDP Göschenen, stellt die Rednerinnen und Redner konsequent mit Nachname und Vorname vor. Hat er etwa eine heimliche Vergangenheit als Speaker bei Schwingfesten? Zu hoffen ist, dass dies nicht eine Einstimmung für ein zukünftiges Landratsschwingen ist, denn uns wäre lieber, politische Differenzen verbal und nicht in Schwingerhosen auszutragen. Wer möchte denn schon gegen Wisi Zurfluh, äh Zurfluh Alois, CVP Attinghausen, antreten.

 

09. Sep 2018