Die WOV kommt doch vors Volk. Markus Züst und seinem makellosen Vortrag sei Dank. Aber auch sonst können wir einen hübschen Erfolg verbuchen. Als Schlichter in einer verfahrenen Situation. Aber lesen Sie doch selbst.

Erfolg des Tages

Den Erfolg teilen wir uns in der eigenen Partei auf. 50% der Lorbeeren erhält Baudirektor Markus Züst, SP, Altdorf für seine makellose Präsentation zur WOV, seinen mehrstündigen Kampf für den dazugehörigen Baukredit und seinen unermüdlichen Einsatz für die zwingend nötigen Flankierenden Massnahmen (FlaMas). Ganz im Sinne, dass die FlaMas nicht zu Lamas werden. Die andere Hälfte gehört der ganzen Fraktion von SP und Grünen. Die ziemlich konfuse und verworrene Debatte zu den Vorwürfen zur Verletzung der Ausstandspflicht im Strafverfahren Ignaz Walker konnten wir mit unserem Schlichtungsantrag beenden. Eine schöne Überraschung an einem sonst sehr anstrengenden Sessionstag.


Rose des Tages

Die Reaktion von Heidi Z’graggen, CVP, Erstfeld im Namen der Regierung auf den Bericht der Staatpolitischen Kommission zu den Vorwürfen zur Verletzung der Ausstandspflicht im Strafverfahren Ignaz Walker fiel heftig aus. Fazit der längeren Debatte: „Mangelnde Kommunikation hüben wie drüben“. Kühlen Kopf in dieser hitzigen Stimmung bewahrte Claudia Schuler, CVP, Seedorf. In einem sehr persönlichen Statement legte sie die verschiedenen Animositäten von beteiligten Räten und höheren Kader der Polizei zur Seite. Ihr ging es um etwas Grösseres. Und zwar um den von den Medien angeprangerten und von seinen Vorgesetzen im Stich gelassenen Polizeikollegen, der sich nie, weder intern noch öffentlich, zu seiner Position hatte erklären können. Mit ihrem engagierten Votum hat Claudia Sicherheitsdirektor Beat Arnold, SVP, Schattdorf indirekt aufgefordert, sich künftig besser und öfters um sein Personal zu bemühen. Für diesen Mut verleihen wir ihr einen immensen Strauss rote Rosen.


Kaktus des Tages


Der Kaktus geht an Toni Epp, FDP, Silenen. Als Mitglied der Sparpartei verlangte er, dass das bereits mit 22,6 Millionen Franken dotierte Strassenunterhaltsprogramm 2016 bis 2019 mit weiteren sechs Millionen Franken alimentiert wird. Wir sind unschlüssig. Tat er dies als Lobbyist der Baubranche, als Präsident des TCS Uri oder als Bald-Verwaltungsrat von TCS Schweiz? Uns egal. Für jede der drei Möglichkeiten gibt es von uns einen stacheligen Kaktus. Viel Vergnügen beim Umarmen. Alternativ könnten wir den Besuch einer Selbsthilfegruppe für gefallene Lobbyisten empfehlen. Vielleicht würde da unser Ratskollege auch seine Parteikollegin Christa Markwalder, FDP, Bern antreffen.


Lacher des Tages

Viele kleine Lacher des heutigen Verhandlungstages gingen aufs Konto von Noch-Landratspräsident Markus Holzgang, FDP, Altdorf. Die Hälfte davon auf Kosten seines künftigen Nachfolgers. Für den grössten Brüller sorgte jedoch sein Namensvetter und Regierungsrat Markus Züst, SP, Altdorf. Er teilte der Versammlung zum Thema Schöllenenschliessung und Tour de Suisse folgendes mit: „Die Etappe, welche durch die Schöllenen geführt hätte, ist wegen dem Felssturz abgesagt. Aber als Alternative schlagen wir den Tour-Organisatoren eine Gotthard-Strassen-Tunnel-Durchfahrt vor. Vielleicht wird’s ja zur Tradition.“


Was steht an?

Während der nächsten Session wird das Ratsbüro neu besetzt. Voraussichtlich wird Christian Arnold, SVP, Seedorf, der Lavendelwirt, zum höchsten Urner gekürt. Neu soll auch Peter Tresch, FDP, Göschenen in die Ratsleitung gewählt werden. Somit kommt der Traumprinz unserer Frau Landammann mit einigen Jahren Verspätung doch noch zu Büroehren und zeitgleich in ihre Nähe. Neben den Wahlgeschäften sind auch in der Juni-Session Zahlen Trumpf. So wird zur Rechnung der UKB und zur künftigen Viel-Mehr-Entschädigung der Landratsmitglieder debattiert. Bei der Behandlung der Nachtragskredite wird dank dem neuen Label „Agglomeration“ auch ein Urner Velowegkonzept vorgestellt. Helm auf!

28. Mai 2015